Das Spinnrädl ist das älteste noch im Fachwerk erhaltene Wohngebäude der Stadt Kaiserslautern. Das Haus ist bereits im Planbuch der Stadt aus dem Jahre 1742 eingezeichnet. Manche Stimmen behaupten sogar, es wäre aus dem Jahre 1509, da diese Jahreszahl in einen alten Stein eingemeißelt ist.
Kaiserslautern um 1900
Eigentlich würde das Spinnrädl gar nicht mehr existieren, da es als Verkehrshindernis der Schillerstraße abgerissen werden sollte. Das es sich hier um einen Fachwerkbau handelte, war gar nicht mehr bekannt. Wie viele solcher Häuser war es mit Verputz beworfen.
Der Erbauer ist Jacob Müller, Metzgermeister, der hier sein Geschäft betreibt. Nach seinem Tod übernimmt sein Sohn Heinrich Müller das Haus und das Geschäft. Über die Eigentumsverhältnisse in den nun folgenden Jahren weiß man heute nicht mehr genau bescheid. Doch 1881 wurde die alte Tradition wieder aufgenommen:
Der Metzgermeister Wilhelm Becker ist Besitzer des Hauses, und das Anwesen ist wieder Heimstätte des Handwerksbetriebes. 1896 geht das Haus in den Besitz des Metzgermeisters Phil Spatz über. Dieser betreibt nun gleichzeitig zur Metzgerei eine Weinwirtschaft, eben unsere Gaststätte „Spinnrädl”.
Spinnrädl um 1920
So ist das heutige Gasthaus mit Recht nicht nur eine Sehenswürdigkeit als Baudenkmal, sondern pflegt auch die Tradition eines alten Handwerkszweiges. Und das steht fest: Auf Gastlichkeit wurde schon seit Erbauung dieses Hauses Wert gelegt.
Diese gastliche Tradition möchten wir fortführen und die Menschen bei einem Glas Wein und einer deftigen Pfälzer Speise zusammenbringen. Es sollen alte Geschichten erzählt, aber auch neue Geschichten geschrieben werden.